„Keine Ausnahmen! Mäzene raus! 50+1 für alle!“

Am aktuellen Spieltag waren nur wenige Fans in den verschiedenen Stadien des deutschen Profifußballs zugelassen. Einige Fanszenen führten trotzdem Spruchband-Aktionen innerhalb und außerhalb der Stadien durch. Die gezeigten Plakate im Überblick.

Beim Heimspiel des 1. FC Union Berlin gegen die TSG Hoffenheim setzten die Union-Fans ihre Spruchband-Serie auf der Gegentribüne im Stadion an der Alten Försterei fort. „Keine Ausnahmen! Mäzene raus! 50+1 für alle!“, war auf Höhe der Mittellinie zu lesen. Die Botschaft der Union-Fans, die sich gegen TSG Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp richtete, war somit auch im Fernsehen deutlich sichtbar. Das Bundeskartellamt hatte im Mai 2021 auf Wunsch der DFL eine vorläufige Einschätzung zur 50+1-Regel, die im deutschen Profifußball den Einfluss von Investoren begrenzen soll, abgegeben. Die mit der 50+1-Regel verfolgten Ziele seien demnach kartellrechtlich unbedenklich. Für problematisch hielt das Bundeskartellamt hingegen die bisher gültigen Ausnahmeregelungen von der 50+1-Regel. Die DFL muss nun eine einheitliche Anwendung und Durchsetzung der 50+1-Regel für alle Vereine gewährleisten. Neben der TSG Hoffenheim machen aktuell auch Bayer 04 Leverkusen und der VfL Wolfsburg von der Ausnahmeregelung Gebrauch. Die Union-Fans forderten gestern, dass die 50+1-Regel zukünftig wieder bei allen Clubs gelten solle. Ein Investor darf laut DFL-Satzung bisher mehr als 50 Prozent der stimmberechtigen Anteile an einer ausgegliederten Profiabteilung halten, wenn er „den Fußballsport des Muttervereins seit mehr als 20 Jahren ununterbrochen und erheblich gefördert hat“.

„Keine Ausnahmen! Mäzene raus! 50+1 für alle!“-Spruchband im auf Höhe der Mittellinie im Stadion an der Alten Försterei.
„Keine Ausnahmen! Mäzene raus! 50+1 für alle!“-Spruchband im auf Höhe der Mittellinie im Stadion an der Alten Försterei. Bild: eiserner83

Ultrà Sankt Pauli (USP) platzierte zuletzt ein Spruchband an einem Zaun in der Wohlwillstraße auf St. Pauli. Ein neuer Zaun an einem Gymnasium hält Obdachlose dort vom Schulgelände fern. Unter einem Vorsprung hatten sich dort regelmäßig wohnungslose Menschen aufgehalten, um sich in der kalten Jahreszeit vor Niederschlägen zu schützen. Doch dieser überdachte Schlafplatz wurde den Betroffenen durch die Einzäunung nun genommen. USP reagierte auf die Errichtung des Zaunes mit einem „Weg mit den Zäunen! St. Pauli für Alle!“-Plakat. Mehr zu dem Fall könnt ihr hier im Hamburger Straßenmagazin „Hinz & Kunzt“ nachlesen.

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FC Erzgebirge Aue-Fans malten im Vorfeld des Spiels beim FC St. Pauli ebenfalls ein Spruchband. Mit einer „Kämpft mit Mut, Stolz und unbeugsamen Willen für unseren Verein! Eine ganze Region zählt auf euch!!!“-Botschaft wurden die Aue-Spieler noch im Erzgebirge für das schwere Auswärtsspiel in Hamburg motiviert. Und die Aktion scheint funktioniert zu haben. Der abstiegsbedrohte Zweitligist aus Aue konnte gestern beim Tabellenführer am Millerntor einen Punkt entführen.

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Eine motivierende Aktion gab es auch bei Hannover 96. Nachdem die Niedersachsen die Winterpause nur einen Platz über den Abstiegsrängen der 2. Bundesliga verbrachten, baute die Gruppe Unterrang die eigene Mannschaft mit einem „Das letzte Jahr? Raus aus den Köpfen. Jetzt wird wieder angegriffen!“-Plakat auf. Auch diese Aktion zeigte offenbar Wirkung. Hannover 96 gewann das Auswärtsspiel an der Ostsee beim Tabellennachbar aus Rostock am Freitagabend mit 1:0.

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Der 1. FC Kaiserslautern hatte den FCK-Fans im Vorfeld des Heimspiels gegen den SV Meppen erneut die Möglichkeit eingeräumt, Spruchbänder in der leeren Westkurve zu platzieren. Mehrere FCK-Fans nutzten die Chance und platzierten Plakate im Fritz-Walter-Stadion, um die FCK-Spieler im Aufstiegskampf zu motivieren. Beim 4:0 Heimsieg gegen Meppen waren somit „Kämpfen und siegen!“- oder „Unser Traum! Euer Ziel! Aufstieg 2022“-Botschaften auf der leeren Westtribüne zu lesen.

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Beim Heimspiel von Borussia Dortmund durften am Freitagabend 750 Fans ins Westfalenstadion. Auf der Südtribüne Dortmund waren dabei auch zwei aufmunternde Spruchbänder zu sehen:

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Der TSV 1860 München musste gestern gegen den SV Wehen hingegen ein Geisterspiel bestreiten. Der Ultra-Dachverband Münchner Löwen rief die 1860-Fans im Vorfeld auf, das Spiel in Gaststätten in München-Giesing zu verfolgen, um die Gastronomie so in schwierigen Zeiten zu supporten: „Servus Löwenfans, am Wochenende rollt wieder der Ball, leider bis auf weiteres wieder ohne uns Fans. Hoffen wir, dass die Mannschaft die positiven Ansätze der letzten beiden Spieltage mit ins neue Jahr nehmen konnte. Beschissen ist auch weiterhin die Situation für die Kneipen und die gesamte Gastronomie in Giesing und München. Im mittlerweile dritten Jahr der Pandemie kämpfen viele mehr denn je um ihre Existenz. Deswegen hier nochmal der Aufruf an alle Löwenfans an Spieltagen und wann immer es geht Giesinger Boazn, Kneipen, Cafés, Restaurants und Bars zu unterstützen. Nur Gemeinsam sind wir stark!“, so der Aufruf der Münchner Löwen.

In Darmstadt wurde anlässlich des Heimspiels der Lilien am Samstag gegen den Karlsruher SC innerhalb und außerhalb des Stadions am Böllenfalltor eine Gedenkaktion durchgeführt:

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In Sandhausen zeigten SVS-Fans am Sonntag beim Heimspiel gegen den SSV Jahn Regensburg ein Spruchband, auf dem die in diesem Jahr anstehende Weltmeisterschaft in Katar thematisiert wurde. „2022 - Der Tiefpunkt des Fußballs ist erreicht - Fußballfans: Boykottiert die WM in Katar!“, war auf dem Plakat der SVS-Fans zu lesen. (Faszination Fankurve, 16.01.2022)

„2022 - Der Tiefpunkt des Fußballs ist erreicht - Fußballfans: Boykottiert die WM in Katar!“-Spruchband vor leeren Stehrängen in Sandhausen.
„2022 - Der Tiefpunkt des Fußballs ist erreicht - Fußballfans: Boykottiert die WM in Katar!“-Spruchband vor leeren Stehrängen in Sandhausen. Bild: carpediemsandhausen.de

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