Aufstieg & interner Umbruch: Rückblick der Ultras Dynamo

Die Ultras Dynamo haben in einer dreiteiligen Serie einen Rückblick auf das Jahr 2021 veröffentlicht. Die Gruppe geht darin auf die Situation vorm Aufstiegsspiel am 16. Mai 2021 ebenso ein, wie auf den Übergang zur nächsten Generation innerhalb der eigenen Gruppe. Die eigenen Entscheidungen zu 3G und 2G werden ebenfalls erläutert.

Alte Kassenhäuser, die mit Ultras Dynamo-Bildern bemalt sind.
Alte Kassenhäuser, die mit Ultras Dynamo-Bildern bemalt sind. Bild: jokersradeberg.de

Im Rückblick auf die Situation vor dem Aufstiegsspiel in Dresden, bei dem es zu den schwersten Krawallen zwischen Dynamo-Fans und der Polizei seit über zehn Jahren kam (Faszination Fankurve berichtete), sehen die Ultras Dynamo von Beginn an Fehler bei Behörden und Polizei: „Eine Dampferfahrt der Mannschaft, oder eine Fahrt mit dem offenen Bus durch die ganze Innenstadt, wären beispielsweise sicher großartige Szenen gewesen und die Fans hätten sich entlang der Strecke mit entsprechendem Abstand verteilen können. Dazu ist es aber leider nicht gekommen. Die Dresdner Behörden beharrten trotz weit gesunkener Infektionszahlen auf die sture Umsetzung der auslaufenden Corona-Schutzverordnung und hatten jegliche Menschenansammlungen rund um das Stadion verboten — und die Polizei entsprechend öffentlich und medial dazu aufgefordert, dieses Verbot auch rigoros durchzusetzen. Wie naiv diese Haltung nach einem halben Jahr Lockdown und dem zu diesem Zeitpunkt allgemein großem Frust auf die politischen Verantwortungsträger war, brauchen wir an dieser Stelle sicherlich niemandem mehr erzählen. Das Ergebnis ist bekannt und hat Dynamo Dresden und nicht zuletzt die Stadt Dresden wieder bundesweit in die Schlagzeilen gebracht“, die die Worte in der Stellungnahme der Ultras Dynamo.

Ausschreitungen zwischen DyBeim Aufstiegsspiel kam es zu schweren Ausschreitungen zwischen Dynamo-Fans und der Polizei. Der Polizeieinsatz geriet in die Kritik.namo-Fans und der Polizei. Polizei und Wasserwerfer sind zu sehen.
Ausschreitungen zwischen DyBeim Aufstiegsspiel kam es zu schweren Ausschreitungen zwischen Dynamo-Fans und der Polizei. Der Polizeieinsatz geriet in die Kritik.namo-Fans und der Polizei. Polizei und Wasserwerfer sind zu sehen. Bild: jokersradeberg.de

Im zweiten Teil des Jahresrückblicks äußern sich die Ultras Dynamo ebenfalls zu internen Veränderungen innerhalb der eigenen Gruppe, wo es zu einem Umbruch gekommen sein. Durch den Lockdown falle dieser Umbruch der Gruppe jedoch schwerer. Auf auffälligsten von außen sei dabei der Wechsel auf dem Capoturm, wo seit der Saison 2021/2022 zwei neue Gesichter anzutreffen sind: „Eine so alte und große Gruppe ist auch ein Brennglas von unterschiedlichen Fangenerationen. Der Übergang von einer zur nächsten Generation ist absehbar. Mit einem gefühlt seit zwei Jahren anhaltenden Lockdown fällt dieser Umbruch dann auch deutlich spürbarer aus. Am auffälligsten ist so ein Umbruch dann immer vorn auf dem Capoturm zu erkennen, wo mit Hase und Joe nun seit dieser Saison zwei neue, topmotivierte Jungs zu finden sind. Ein großer Dank der Fanszene geht hier noch einmal an Supp raus, welcher sich die letzten Jahre in den Dienst des K‑Blocks gestellt hat und nun den Weg vom Turm herunter wieder zurück in den Fanblock geht“, blicken die Ultras Dynamo auf diesen Umbruch zurück.

Der nur zum Teil gefüllte K-Block.
Der nur zum Teil gefüllte K-Block. Bild: jokersradeberg.de

Im letzten Teil stellen die Ultras Dynamo nochmal klar, dass ihr Fernbleiben bei den letzten Spielen nichts mit den Leistungen der Mannschaft zu tun hatte. Die aktive Dynamo-Fanszene blieb zuletzt den Spielen mit 2G-Regelung fern. Zur aktuellen Corona-Situation heißt es von Ultras Dynamo: „Diese Entscheidung, unter 3G-Auflagen reinzugehen, wurde bei uns natürlich ebenfalls kontrovers diskutiert. Es gibt auch Mitglieder der aktiven Fanszene, die unter 3G-Auflagen kein Fußballstadion betreten werden, was natürlich akzeptiert wird. Ein komplett richtig oder falsch gibt es in der derzeitigen Phase leider nicht! Bei der Entscheidung für 3G wurde damals sehr lange abgewogen, was das Beste für den Verein, für die Fanszene und die Gruppe ULTRAS DYNAMO ist. Mittlerweile ist 3G auch schon wieder Geschichte. Derzeit gibt es auf absehbare Zeit nur noch Geisterspiele in Sachsen. Wie wir damit umgehen, werden wir entscheiden, wenn es so weit ist. Hier gibt uns die kurze Winterpause wenigstens ein kleines Zeitfenster. Auch in der Zukunft wird es weiterhin so ein, dass wir fast wöchentlich auf neue Entwicklungen reagieren müssen und dann das jeweilige Pro & Kontra abwägen werden, bevor wir eine Entscheidung treffen. Dabei ist anzumerken, dass wir grundsätzlich jede Meinung im Mikrokosmos von Dynamo Dresden begrüßen, solange es dabei um die Sportgemeinschaft geht und nicht um irgendwelche Interessensgemeinschaften mit politischen oder weltfremden Ansichten! Wir sind bemüht, in dieser Pandemie immer einen Mittelweg zu finden, der möglichst alle Strömungen unserer Fanszene vereint. Bei diesem ganzen Dilemma sollen aber nicht die Dynamofans vergessen werden, die derzeit im Krankenhaus liegen, oder den Kampf gegen dieses scheiß Virus bereits verloren haben. Es gibt auch in unseren Reihen junge Leute, die viele Monate nach der Infektion noch immer mit den Folgen der Erkrankung zu kämpfen haben. Bleibt stark!“

Die Gruppe und die aktive Fanszene von Dynamo Dresden sei jedoch immer noch heiß auf eine Rückkehr ins Rudolf-Harbig-Stadion, um dort im K-Block wieder Vollgas geben zu können: „Keiner weiß zwar, wie sich das hier alles weiterentwickelt, aber wir sind weiterhin heiß und wollen gemeinsam mit der Fanszene Vollgas geben. Also lasst uns nicht im tristen (Corona-) Alltag versinken, sondern mit erhobenem Haupt in eine bessere Zukunft blicken“, so die letzten Worte im Jahresrückblick der Ultras Dynamo. (Faszination Fankurve, 03.01.2022)

Hier geht es zum 1. Teil der Rückschau der Ultras Dynamo.
Hier geht es zum 2. Teil der Rückschau der Ultras Dynamo.
Hier geht es zum 3. Teil der Rückschau der Ultras Dynamo.

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